Immer mehr Menschen sind von den unangenehmen Ohrgeräuschen des Tinnitus betroffen. Wissenschaftler des National Center for Rehabilitative Auditory Research in Portland kamen jetzt zu dem Ergebnis, dass eine Therapie mit Magnetstimulation bei einem chronischen Tinnitus helfen könnte.
Die Studienteilnehmer litten seit mindestens zehn Jahren an den störenden Ohrgeräuschen. Sie wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die eine nahm für die Dauer von zehn Tagen an einer Magnetstimulation teil. Hierbei wurden entsprechende Impulse in die linke und die rechte Hörregion eingespielt.
Zuständige Areale der Großhirnrinde wurden auf diese Weise stimuliert. Die zweite Gruppe nahm an einer Scheinstimulation teil. Entsprechende Angaben auf einem Fragebogen sollten Aufschluss über die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie bringen.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Magnetfelder bei 50 % der Magnetfeld-Gruppe geholfen hatten, um die unangenehmen Ohrgeräusche zu mindern. In der Gruppe der Placebo-Behandlung besserten sich die Tinnitus-Beschwerden bei 22 %.
Inwieweit die Magnetfeldstimulation Potential hat, um Patienten von chronischem Tinnitus zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen, muss in weiteren Langzeitstudien untersucht werden. Empfohlen werden kann sie nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand jedoch durchaus, so die verantwortlichen Wissenschaftler.
Folmer, R.L. et al.
Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation Treatment for Chronic Tinnitus: A Randomized Clinical Trial
JAMA Otolaryngol - Head & Neck Surgery
2015; 141(8): 716-722.